Architekturaufstellungen

Systemaufstellungen sind eine Methode, um komplexe Systeme und ihre Dynamiken sichtbar und erfahrbar zu machen. Sie können im Bereich der Architektur genutzt werden, um verschiedene Aspekte eines architektonischen Projekts zu beleuchten, wie zum Beispiel:

  • Die Beziehungen zwischen den beteiligten Akteuren (Auftraggeber, Architekten, Ingenieure, Bauherren, Nutzern, etc.)
  • Die Anforderungen und Ziele des Projekts
  • Die Gestaltung und Funktion des Gebäudes oder der Stadt
  • Die Einflüsse von Umwelt, Kultur, Geschichte und Zukunft auf das Projekt
  • Die möglichen Konflikte, Risiken und Chancen des Projekts

Systemaufstellungen können helfen, verborgene oder unbewusste Aspekte des Systems zu erkennen, neue Perspektiven und Lösungen zu finden, die Kommunikation und Kooperation zu verbessern und die Kreativität und Innovation zu fördern. Sie können sowohl in der Planungs- als auch in der Ausführungsphase eines Projekts angewendet werden.

Eine Systemaufstellung besteht prinzipiell aus folgenden Schritten:

  • Der Auftraggeber formuliert sein Anliegen und wählt ein Thema aus, das er aufstellen möchte.
  • Gemeinsam mit dem Aufsteller wählt aus einer Gruppe von Personen (oder Symbolen) Stellvertreter für die Elemente des Systems aus und platziert sie im Raum.
  • Der Aufsteller beobachtet die Stellvertreter und fragt sie nach ihren Empfindungen, Gedanken und Wünschen in Bezug auf das System.
  • Der Aufsteller nimmt gegebenenfalls Veränderungen in der Aufstellung vor, um eine bessere Balance oder Harmonie im System zu erreichen.
  • Der Aufsteller reflektiert mit dem Auftraggeber über die Erkenntnisse und Impulse aus der Aufstellung und leitet daraus mögliche Handlungsschritte ab.

Architekturaufstellungen können sowohl für einzelne Gebäude als auch für städtebauliche oder landschaftsarchitektonische Projekte angewendet werden. Es gelten dabei folgende Grundprinzipien:

  • Die Aufstellung ist eine Modellierung des Systems, nicht das System selbst.
  • Die Aufstellung ist eine Hypothese, die überprüft und verändert werden kann.
  • Die Aufstellung ist eine Intervention, die das System beeinflusst und verändert.
  • Die Aufstellung ist eine Kommunikation, die den Dialog und die Verständigung fördert.

Die Architekturaufstellung nutzt verschiedene Formate und Werkzeuge, um die verschiedenen Aspekte des architektonischen Projekts zu erfassen, wie zum Beispiel:

  • Die Projektstruktur, die die Elemente und Beziehungen des Projekts darstellt.
  • Die Projektvision, die die Ziele und Werte des Projekts darstellt.
  • Die Projektlandschaft, die die Umgebung und den Kontext des Projekts darstellt.
  • Die Projektdynamik, die die Prozesse und Abläufe des Projekts darstellt.
  • Die Projektqualität, die die Funktionen und Eigenschaften des Projekts darstellt.

Die Architekturaufstellung kann sowohl in Gruppen als auch in Einzelsettings durchgeführt werden. Dabei können die Stellvertreter entweder Personen oder Objekte sein, die das System repräsentieren.

Die Systemaufstellung im Bereich der Architektur ist eine kreative und innovative Methode, um architektonische Projekte zu planen, zu gestalten und zu realisieren. Sie kann zu einer besseren Qualität, Effizienz und Nachhaltigkeit der Architektur beitragen. Sie kann auch zu einer höheren Zufriedenheit, Identifikation und Partizipation der Nutzer und Beteiligten führen.